Karl-Ludwig Quade feiert am 1. März seinen 70. Geburtstag. Der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern gratuliert und dankt für die Arbeit, die er seit vielen Jahren für die Heimatpflege geleistet hat.
Schon im Herbst des Jahres 1989 fanden sich einige Heimatfreunde, die Heimatarbeit unter den nun neuen gesellschaftlichen Verhältnissen für die Zukunft etablieren wollten. Im März 1990 wurde der Landesheimatverband gegründet, als es das Land Mecklenburg-Vorpommern noch gar nicht wirklich gab. Karl-Ludwig Quade war von Anfang an mit dabei, als Vorstandsmitglied, dann als Präsident, und als im Jahr 1992 die Heimatpflege Verstetigung und Landesförderung erhielt, war er der hauptamtliche Geschäftsführer. Es war gewiss keine leichte Sache, den Verband mit dem gehörigen Selbstbewusstsein aufzubauen, helfende Hände nicht abzuwehren, besserwissende Belehrungen zu ertragen, konkurrierende Verbandsgründungen zu überstehen.
Es war die Zeit, als viele kulturelle Einrichtungen, Verbände und bewährte, ehrenhafte Persönlichkeiten um ihre Existenz bangten. Der Landesheimatverband war auf der Seite der Leute im Land. Karl-Ludwig Quade reiste durch Mecklenburg-Vorpommern, organisierte Treffen der Heimatbeflissenen, kümmerte sich um Landesgeschichte, Brauchtumspflege, Niederdeutsch-Wettbewerbe.
Ein wichtiger Meilenstein der Arbeit war die Herausgabe der ab Februar 1991 vierteljährlich erscheinenden „Heimathefte für Mecklenburg und Vorpommern, in denen Quade als Redakteur immer mehr Autoren zu vielfältigen Themen versammelte und auch selbst als Autor hervortrat. Im allerersten Heft warb er für den Erhalt der Zweimast-Schonerbrigg, des Segelschulschiffes „Wilhelm Pieck“. Mit Erfolg: Der damalige Chef der Treuhandanstalt Rohwedder übergab das Schiff der Stadt Greifswald. Sie wurde restauriert, heißt heute „Greif“ und wurde 2020 als ein Denkmal von nationaler Bedeutung eingestuft.
Karl-Ludwig Quade baute Geschäftsstellen im Land auf, darunter die in Neubrandenburg mit der kompetenten Mitarbeiterin Ingrid Kunicke, warb ständig um neue Mitglieder, und der Landesheimatverband wurde eine stabile Vereinigung. Namhafte Persönlichkeiten des Landes arbeiteten im Vorstand mit: Dr. Erwin Groenke, der erste Präsident, Dr. Karsten Schröder als Sekretär, Dr. Volker Schmidt, Neubrandenburger Vertreter, Prof. Dr. Horst Keiling, der Archäologe, Prof. Dr. Martin Richter, später langjähriger Chefredakteur der „Heimathefte“, Prof. Dr. Klinkmann, der Mediziner und leidenschaftliche Plattsnacker, ab 1994 Prof. Dr. Wernicke, der Historiker als Präsident des Verbandes.
Bei all den Traditionsveranstaltungen im Land tauchte Karl-Ludwig Quade nicht nur als Organisator des Verbandes auf, sondern war auch der begabte und schöpferische Foto- Dokumentarist des Verbandes. All seine Fotografien sind sehenswert. Er findet genau den Standpunkt, von dem aus sich ein aussagekräftiges ästhetisches Bild ergibt.
Nicht zuletzt wirkte er auch als Gründungsmitglied des Rundfunkrates des NDR mit, der Rundfunkanstalt des Nordens, der Mecklenburg-Vorpommern beitrat.
Als die Finanzierung des Landesheimatverbandes im Jahr 2012 eingestellt wurde, gab es eine Flaute in der Heimatpflege. Die Neugründung des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. im Jahr 2015 geschah mit Förderung und Forderung von Prof. Dr. Klinkmann und Dr. Harald Ringstorff, dem Ministerpräsidenten a.D. Karl-Ludwig Quade war von Anfang an im ehrenamtlichen Vorstand dabei. Wir sind froh und dankbar, ihn unter uns zu haben. Herzliche Gratulation, Karl-Ludwig.
Text: Cornelia Nenz