Praxis des Sagenerzählens in MV als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland gewürdigt

Vielfältige Zugänge zu den 50.000 Sagen in MV gewürdigt, insbesondere moderne Zugänge wie Onlineangebote oder Geocaching, über 75 engagierte Einzelpersonen und Vereine waren an der erfolgreichen Bewerbung um einen Platz im Register guter Praxis Immaterielles Kulturerbe beteiligt

Eine Bewerbergruppe von 75 Sagenerzählenden aus Mecklenburg-Vorpommern konnte sich deutschlandweit durchsetzen: Am 19. März 2021 wurde durch die Kultusministerkonferenz entschieden und über die Deutsche UNESCO-Kommission mitgeteilt, dass das Sagenerzählen in MV ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes (IKE) aufgenommen wird. Der Antrag wurde vom Legenden-Forscher Dr. Hartmut Schmied und dem Vorsitzenden des Vereins Sagen- und Märchenstraße Mecklenburg-Vorpommern Wolfgang Woitag stellvertretend für die Gruppe eingereicht.

Es ist der einzige erfolgreiche Antrag aus MV unter insgesamt 20 Einreichungen aus den Bundesländern in diesem Jahr, die auf der Liste eingetragen wurden. Dabei wird der Antrag vom nationalen IKE-Expertenkomitee insbesondere als vorbildliches „Modellprogramm zur Erhaltung Immateriellen Kulturerbes“ gewürdigt. Woitag bringt Details: „Die Sagen werden mündlich oder in Büchern schriftlich erzählt. Sie kommen als Theaterstücke und bei Volksfesten als Petermännchen, Burgfrau, Kräuterhexe oder Schildbürger zur Aufführung. Holzbildhauer oder Grafiker unterstützen Sagenpfad- oder Buchprojekte.“ Auch zehn Museen des Museumsverbandes in MV sind mit ihren Sagen-Ausstellungen und museumspädagogischen Angeboten dabei.

"Seit etwa 200 Jahren werden auf dem Gebiet unseres heutigen Bundeslandes die mittlerweile rund 50.000 Sagen gesammelt und aufgeschrieben. Die Weiterentwicklung und kreative Neuentstehung von Sagen ist ausdrücklich erwünscht“, erklärt Schmied. So fiel bei der Bewertung des 2019 gestellten Antrages das Sagenerzählen über die elektronischen Medien wie Internet, Geocaching, CDs oder Podcasts besonders ins Gewicht. Auch das virtuelle CRYPTONEUM Legenden-Museum aus dem Gründungsjahr 1999 gehört in diese moderne Erzählgruppe. Neben den vielen Einzelaktiven haben sich auch sechs Vereine beworben. Darunter der Kulturverein Sagenland MV, der Landesverband Freier Theater MV und die Gesellschaft zur Förderung des Wossidlo-Archivs, die Mitglied im Heimatverband MV sind.

Der Arbeitskreis Immaterielles Kulturerbe beim Museumsverband sowie der Heimatverband MV begleiteten das Projekt.
Sie sind auch Ansprechpartner für Engagierte für weitere Traditionen und Bräuche, die ihr Engagement bei der Auswahlkommission einreichen möchten, wenn ab 1. April 2021 der neue Bewerbungszyklus beginnt.
Deutschland ist 2013 dem internationalen Übereinkommen der UNESCO zur Erhaltung Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Seitdem bewerben sich im Zweijahresrhythmus Akteure aus ganz Deutschland mit Aktivitäten der Bereiche Sprachüberlieferung, darstellende Künste, Bräuche und Feste, Naturwissen und zu traditionellen Handwerkstechniken.

Die Sagen berühren dabei all diese Bereiche mit ihren geheimnisvollen Erklärungen.

Link zu den Antragstellern:
Dr. Hartmut Schmied: www.cryptoneum.de
Wolfgang Woitag: www.sagen-und-maerchenstrasse-mv.de


Links für weitere Informationen:
Mehr zur deutschen Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO finden Sie HIER.
Zum AK Immaterielles Kulturerbe des Museumsverbandes finden Sie HIER.
Sagen aus Mecklenburg und dem Ostseeraum im Projekt ISEBEL der Wossidlo-Forschungsstelle der Universität Rostock.
 


Die Pressemeldung können Sie HIER herunterladen.

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Sagenerzählen der Freien Theater in MV, Foto: Maren Winter/LAFT
Engagierte Sagenerzählerinnen und -erzähler in ihren Kostümen, Foto: Renate Bullerjahn
Holzbildhauer Harald Wroost beim Erklären der Sage über Dietrich von der Lünenburg auf dem Sagenpfad des Forst- und Köhlerhofs Wiethagen, Foto: Hartmut Schmied

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