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27.11.2020 - Wi truern üm uns' Ihrenmaat Dr. Harald Ringstorff

Uns' Ihrenmaat, von 1998 bet 2008 Ministerpräsident von Meckelnborg-Vörpommern, Dr. Harald Ringstorff is in de vörige Wek von uns gahn. De Heimatverband MV verdankt em väl. Tausamen mit Prof. Dr. Klinkmann wier hei de Motor för de niege Gründung von den Verband. Un as dat in den iersten un den tweiten Anlop nich klappt harr, wier hei ein von de Förderer un Forderer, de seggt hebben: "Heimatverband bruken wi, wi känen dat nich de undemokratischen un reaktionären Lüd äwerlaten, nu makt mal endlich!" Un dat hebben wi denn. Ümmer mal wedder kem hei tau de plattdütschen Lesungen un Veranstaltungen, sprök sülben en ganz vörtrefflich Plattdütsch, wier en Plattdütschen dörch un dörch. Hei wier en groten Minsch, un wi sünd froh un dankbor, dat wi em kennenliehrt hebben. 


14. und 15. September 2020 - Bundeskongress Heimat 2020 - der Heimatverband MV ist Mitausrichter

Der erste Bundeskongress Heimat wurde 2020 vom Bundesverband für Heimatpflege (Bund Heimat und Umwelt in Deutschland e.V.) gemeinsam mit dem Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern am 14. und 15. September ausgerichtet. Das Thema "Heimat in Europa" wurde von vielfältigen Gesichtspunkten diskutiert. Ursprünglich in Berlin in der Landsvertretung Mecklenburg-Vorpommerns geplant, wurde der Kongress aufgrund der Corona-Pandemie online durchgeführt.

Die Übertragung ist weiterhin bei YouTube verfügbar unter jeweils zwei Links.

Kongress am Montag, 14. September 2020
Kongress am Dienstag, 15. September 2020

PROGRAMM
Eröffnung

Herlind Gundelach, Präsidentin des Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU)
Volkmar Vogel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren
Bettina Martin, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern
Dr. Cornelia Nenz, Vorsitzende des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern


Europa vor Ort: Bürger- und Bürgerinnen-Partizipation durch Europäische Konventionen und Cartae
Diskussion mit Zuschauerfragen

Josef Oberhofer, Verbandsgeschäftsführer Heimatpflegeverband Südtirol (Input)
Dr. Claudia Plaikner, Landesobfrau des Heimatpflegeverband Südtirol
Christine M. Merkel, Fachbereichsleiterin Deutsche UNESCO-Kommission
Dr. Frank Thiel, Vorstandsmitglied der Deutschen Flößerei-Vereinigung

Konventionen und Chartae des Europarats sprechen Themen eine große Relevanz für die Gesellschaft zu. Sie spielen daher eine zentrale Rolle für die Arbeit der Heimatverbände vor Ort, denn sie sind es, die diese Themen konkret bearbeiten. Beispiele sind etwa die Charta über Regional- und Minderheitensprachen, die Rahmenkonvention über den Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft (Konvention von Faro ) oder die europäische Landschaftskonvention. Ihre Inhalte betreffen schützenswertes materielles und immaterielles Kulturerbe sowie die Bedeutung von Landschaft für die Gesellschaft. Diese europäischen Konventionen umfassen damit das jeweils regionale und lokale Kulturerbe, für die sich Bürgerinnen und Bürger vor Ort engagieren. In diesem Panel soll es daher um den Bezug und die Wechselwirkung zwischen der europäischen Ebene der Konventionen und der konkreten Bedeutung für die Menschen auf regionaler Ebene gehen. Hier sind auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Engagement der Heimatvereine zu berücksichtigen


Future of local heritage: Der Zukunft eine Heimat geben

Praxisbeispiel: Heimatschatzkiste für Kitas und Schulhorte, Johanna Bojarra, Leiterin des Projektes Heimatschatzkiste
Dr. Karamba Diagy, MdB und Präsidiumsmitglied des BHU
Matthias Löb, Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes (WHB)
Jan Holze, Gründungsvorstand der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Dr. Anna-Konstanze Schröder, Geschäftsführerin des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern

Das Engagement für Heimat ist vielseitig und wird von vielen Menschen getragen. Oftmals sind es aber insbesondere ältere Menschen, die sich hier einbringen, viele Vereine klagen über Nachwuchsprobleme. Doch bietet das breite thematische Spektrum des BHU und seiner Landesverbände im Bereich Kultur, Natur und Umwelt Angebote für viele Interessenlagen und Altersstufen. Es gilt zu zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, sich gemeinsam in jedem Alter für Heimat zu engagieren. Der BHU unterstützt die Idee des generationenübergreifenden Lernens.
Diese Form der Zusammenarbeit bedeutet im Engagement für Heimat voneinander und miteinander zu lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und Kompromisse miteinander zu finden. So wird Generationengerechtigkeit, gelebt, es stärkt den sozialen Zusammenhalt und macht das Engagement der Menschen nachhaltiger. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit der Heimatvereine auf europäischer Ebene, die für alle Alterstufen gleichermaßen bereichernd sein kann. Gemeinsam wollen wir Ansätze vorstellen und darüber diskutieren, wie eimatengagement in Zukunft aussehen kann, welche Themen behandelt werden müssen und wie junge Menschen für dieses Engagement begeistert werden können.


Eröffnung des zweiten Kongresstages
Fabian Paf, Präsident von CIVILSCAPE
Dr. Inge Gotzmann, Bundesgeschäftsführerin des BHU


Gemeinsam unterwegs: Migration und Austausch in Europa

Interview mit Martina und Moritz, Fernsehköche und Foodjournalisten
Praxisbeispiel Europäisches Kulturerbesiegel, Dr, Birgit Kastner, Projektleiterin Cisterscapes

Prof. Dr. Günter Dippold, Bezirksheimatpfleger Oberfranken und Präsidiumsmitglied des BHU (Input)
Rainer Ohliger, Vorstandsmitglied Netzwerk Migration
Dr. Tagrid Yousef, Integrationsbeauftragte der Stadt Krefeld
Michael Lehorst, Kulturstratege beim Sveriges Hembygdsförbund (Schwedischer Heimatverband)

Interview Teil 2: Martina und Moritz, Fernsehköche und Foodjournalisten

Migration ist kein neu aufgetretenes aktuelles Thema, sondern im Laufe der Jahrhunderte ein immer wiederkehrendes Phänomen. Frühere Migranten sind heute oftmals ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft, in ihrer neuen Heimat verankert und engagiert. Die Heimatvereine können hier zum Verständnis beitragen, indem sie die lokale Geschichte aufarbeiten und Migrations- und Integrationsbewegungen der Vergangenheit aufdecken und offenlegen. Sie können durch entsprechende Angebote ihr Wissen um die Herkunft von Kulturerbe teilen und sie können Verbindungen zu den Herkunftsregionen und -ländern schaffen. Ziel ist es, die Migration als dauerhaften Prozess nachzeichnen: aktuelle Gesellschaften sind Ergebnisse von Migrationsbewegungen, die auf ein gemeinsam gewachsenes materielles und immaterielles Kulturerbe blicken. Die Heimatvereine in Europa setzen sich gemeinsam dafür ein, jeder in seiner Region aber auch im Austausch miteinander und sich gegenseitig unterstützend. Das Panel gibt Einblicke in diese Arbeit und diskutiert aktuelle Herausforderungen und Chancen.


Heimat digital: Zivilgesellschaftliches Engagement im virtuellen Raum

Praxisbeispiel von Dr. Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche Kulturpflege

Diskussion mit Zuschauerfragen
Dirk Gotzmann, Referent für Digitales Engagement sowie für europäische und internationale Zusammenarbeit beim BHU (Input)
Dr. Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche Kulturpflege
Karel Loeff, Direktor des Erfgoedvereniging Heemschut (NL)

Digitalisierung ist ein umfassendes Thema, das jeden betrifft, da es äußerst vielfältig ist und in allen Lebensbereichen Einzug hält. Dazu gehören auch Menschen und Organisationen, die sich für ihre Heimat engagieren. Dabei sind sowohl sehr positive als auch negative Auswirkungen zu beobachten. Digitalisierung bietet ein großes Potential an Vernetzungsmöglichkeiten und an Teilhabe, kann aber auch, wenn insbesondere beim Ehrenamt die Möglichkeiten und Ressourcen der Entwicklung zu folgen, nicht gegeben sind, ausschließend sein. Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie gezeigt, wie zentral digitale Techniken sein können und wie nachteilig es ist, diese nicht nutzen zu können. Daher ist der sensible und angemessene Umgang mit diesen Entwicklungen sowie die Möglichkeit zur Teilhabe für alle ein zentrales Thema für Vereine und Verbände. Dabei richtet sich der Blick insbesondere auf ihre regionale, nationale und internationale Zusammenarbeit sowie auf die Vermittlung ihrer Inhalte.


Abschluss des Bundeskongresses Heimat: Rückblick und Staffelstabübergabe

Dr. Herlind Gundelach, Präsidentin des BHU
Lutz Töpfer, Vizepräsident des BHU
Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel, Kuratoriumsmitglied des BHU
Dr. Anna-Konstanze Schröder, Geschäftsführerin des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern

 

3.9.2020 - Wir gratulieren unserer Vorsitzenden zum Geburtstag!

Dr. Cornelia Nenz hat 70. Geburtstag – der Heimatverband MV gratuliert und dank für ihr Heimatengagement

Dr. Cornelia Nenz ist eine Institution der Heimatpflege in unserem Land. Sie ist Fachfrau und engagiert sich für die niederdeutsche Sprache, Trachten und Tanz, Ortsgeschichte, Kulturlandschaften, das Immaterielle Kulturerbe. Und das eigentlich schon von Geburt an, denn Sie wurde quasi in das Staatliche Folkloreensemble der DDR hineingeboren und leitete seit 1993 das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen. Ihr ist es zu verdanken, dass es den neuen Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern mit seiner klaren Ausrichtung für einen modernen, einladenden Heimatbegriff in aller kulturellen Breite des Heimatengagements in unserem Bundesland seit 2015 überhaupt gibt. Heute, am 3. September feiert Dr. Cornelia Nenz nun ihren runden Geburtstag – eine genaue Jahreszahl zu erwähnen, gehört sich ja eigentlich nicht.

Aufgewachsen im Umfeld des Staatlichen Folkloreensembles der DDR, schlug sie selbst eine musikalisch-künstlerische Laufbahn ein. Nach der Wende leitete sie das Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Ihre Expertise im Bereich der literarischen, musikalischen, tänzerischen und bühnenkünstlerischen Traditionen von Mecklenburg-Vorpommern ist kaum zu überschätzen und ermöglicht es im Heimatverband, die Heimatpflege zwischen Hochkultur und Amateurkunst in ihrer Gänze im Blick zu behalten. Doch auch über die künstlerischen Felder der Heimatpflege hinaus unterstützt sie die Aufgabenfelder des Heimatverbandes wie Ortschronistik und Regionalgeschichte, Denkmalschutz oder Kulturlandschaftspflege. So regte sie zum Beispiel die Erhaltung der alten Synagoge in Stavenhagen und ihren Ausbau zum Kulturzentrum an und publizierte zur Ortsgeschichte von Stavenhagen. Nichtsdestotrotz schlägt das Herz von Dr. Cornelia Nenz besonders für den Bereich Niederdeutsch, was sich in zahlreichen Publikationen zu Fritz Reuter zeigt und ihren vielbeachteten Lesungen seiner Werke.

In ihrer Person zeigen sich die biographischen Brüche der Ostdeutschen, insbesondere bezogen auf die Heimatpflege. Ein starkes Gefühl von Heimatverlust nach dem Ende der DDR verhinderte dabei nicht, dass sie den Aufbruch in die neue Zeit im Bereich der Traditionspflege mitgestaltete. So ist es ihr zum Beispiel besonders wichtig, dass das „Vorpommern“ bei der Nennung des Bundeslandes nicht vergessen wird, was bis 1989 noch politische Agenda war, und dass Mecklenburg-Vorpommern nicht als Nordosten im Sprachgebrauch zu einer ahistorischen Himmelsrichtung wird.

Aus ihrer politisch linken Haltung macht Dr. Cornelia Nenz kein Geheimnis. Ihr ist es zu verdanken, dass im Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern eine klare Haltung für einen weltoffenen Heimatbegriff vertreten wird. Dr. Nenz ist es stets sehr wichtig zu betonen, dass Mecklenburg-Vorpommern für alle Heimat sein kann, die hier Heimat haben und auch die hier Heimat suchen. Unter ihrer Leitung kam und kommt nie Zweifel auf, dass der Heimatbegriff nicht den Nationalisten überlassen werden darf.

Nachdem der alte Landesheimatverband 2013 aufgelöst wurde und ein erster Neugründungsversuch scheiterte, war es das Verdienst von Dr. Cornelia Nenz, im Gründungsvorstand voranzugehen und ihn zu motivieren, schnellstmöglich wieder ein funktionstüchtiges Dach für die Heimatvereine und Traditionspflege im Land zu schaffen. Dabei meistert sie die Mammutaufgabe, auf den Trümmern eines gealterten Verbandes mit verfestigten Strukturen einen neuen, dynamischen Verein zu entwickeln. Dies geschieht gemeinsam mit dem geschäftsführenden und erweiterten Vorstand, den hauptamtlichen Mitarbeitenden und den engagierten Mitgliedern im Verband, doch ist an allen Stellen ihr gestaltender Einfluss zu spüren. Dies zeigt sich auch weit über die Verbandsgrenzen hinaus an ihrem Engagement im Niederdeutsch- und Heimatbeirat und an ihrer Mitgestaltung des Heimatprogramms mit seinen konkreten Vorschlägen zur Förderung der Traditions- und Heimatpflege. Am Projekt Heimatschatzkiste zum Beispiel, das in diesem Rahmen entwickelt und umgesetzt wurde, zeigt die Heimatpflegeszene aus ganz Deutschland außerordentlich großes Interesse. Darüber hinaus vertritt Dr. Cornelia Nenz den Heimatverband und das Land Mecklenburg-Vorpommern ehrenamtlich im NDR-Rundfunkrat und im Kuratorium der Ehrenamtsstiftung, sie engagiert sich im Beirat der Fritz-Reuter-Gesellschaft.

Am besten lässt sich die Persönlichkeit und das Engagement von Dr. Nenz für die Kultur des Landes mit dem Begriff Chuzpe beschreiben: Konsequent, unnachgiebig aber immer charmant setzt sie sich für die Traditionspflege im Land ein und versteht es, bei den richtigen Personen die notwendige Unterstützung für die Umsetzung der Heimatpflege einzufordern. Dabei scheut sie selbst keine Mühen und schont sich nicht.

Im Oktober wird sie die Leitung des Heimatverbandes an eine jüngere Generation übergeben. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass der neue Heimatverband nachhaltig aufgestellt ist und dort auf einer sehr guten Grundlage das Heimatengagement und die Traditionspflege im Land innovativ und weltoffen weiter gestaltet werden kann.

6. Juli 2019

Wir zeigen Haltung für die Heimat! - BHU-Mitgliederversammlung in Münster

Anfang Juli 2019 nahm der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern an der Tagung des  Bundes Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) in Münster teil. Gemeinsam verabschiedeten die Teilnehmer eine Resolution für einen offenen und zukunftsgewandten Heimatbegriff.

Der Verband drückt seine Sorge aus, dass extremistische und populistische Parteien in den kommenden Landtagswahlen ebenfalls einen rückwärtsgewandten und ausgrenzenden Heimatbegriff nutzen werden, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu schwächen. Auf der Jahrestagung in Münster verabschiedeten der BHU und seine Mitgliedsverbände daher eine Resolution für einen weltoffenen und freiheitlich demokratischen Heimatbegriff, der auf der gesellschaftlichen Teilhabe vieler beruht.
Dr. Cornelia Nenz, Vorsitzende des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern dazu: „Der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern ist da für alle Menschen, die hier Heimat haben oder Heimat suchen. In unserem Verband besteht der Grundkonsens, dass Heimatpflege nur auf demokratischem Boden gedeihen kann und dass jeder Versuch, Heimatpflege für revanchistische, menschenverachtende und reaktionäre Ziele zu missbrauchen, unterbunden werden muss.“
 

RESOLUTION

Haltung zeigen für die Heimat

Wir, die Heimat- und Bürgervereine in Deutschland, sind in Sorge um ein demokratisches und solidarisches Heimatverständnis. Es gibt kaum ein Thema, das so viele Emotionen in der politischen Debatte auslöst wie die Diskussion um einen zeitgemäßen Heimatbegriff sowie die Frage nach Heimat und Identität. Heimat ist ein Begriff, der ein kollektives Gefühl ausdrückt, aber gleichzeitig für jeden etwas anderes bedeutet und individuell interpretiert wird. Heimat kann etwa kulturelle Zugehörigkeit sein, das Aufgehobensein bei Familie und im Freundeskreis, ein konkreter Ort oder ein Lebensgefühl. Der Heimatbegriff mit all seinen Facetten erlebt eine Renaissance auf allen Ebenen.

Unser heutiger Heimatbegriff hat sich bewusst und dezidiert gegen den Missbrauch des Begriffs im Nationalsozialismus entwickelt. Als Begriff sicher offen für viele subjektive Färbungen, ist der Heimatbegriff aber nicht geeignet, um andere zu diffamieren. Heimat entsteht durch das inspirierte Mit-Tun vieler; geprägt vom Mut, sich selbst an kulturelles und gesellschaftliches Wirken heranzuwagen, gleich welchen Geschlechts, welcher ethnischen oder sozialen Herkunft, welcher Religion oder Weltanschauung.

Seit geraumer Zeit wird leider wieder versucht, den Heimatbegriff für politische Zwecke zu missbrauchen und so Personen und Gruppen auszugrenzen. Von einem derart diskriminierenden Heimatbegriff distanzieren wir uns nachdrücklich. Unser Heimatbegriff ist untrennbar verknüpft mit einer offenen, liberalen, freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft auf der Basis der Verfassungen von Bund und Ländern. Er kann nicht in eine Richtung festgeschrieben werden, sondern ist offen für Wandel und Interpretation und steht für Respekt vor dem Anderen in seiner Würde und seinen Rechten. Mit der Einengung des Heimatbegriffs würde uns allen unsere jeweils individuelle Heimat genommen.

Wie wichtig eine klare Haltung für einen modernen Heimatbegriff ist, zeigen uns die Ereignisse der letzten Wochen. So wurden bereits im Vorfeld der Europawahl am 26. Mai 2019 einmal mehr Begriffe wie „Heimat" gegen Europa in Stellung gebracht, obwohl „Heimat" und „Europa" keine Gegensätze sind, sondern im Zusammenklang die Gestaltung unserer Zukunft erst ermöglichen und bereichern.

Die Ermordung Dr. Walter Lübckes am 2. Juni 2019 steht in diesem Zusammenhang und hat uns tief erschüttert. Dr. Lübcke hat uns für das Land Hessen bei unserer letzten BHUJahrestagung 2018 in Kassel nicht nur begrüßt, sondern angeregt mit uns diskutiert über die Bedeutung gesellschaftlichen Zusammenhalts und den wichtigen Beitrag, den ein modernes, zukunftsgewandtes Heimatverständnis hierzu leisten kann. Ausdrücklich hat er darauf gedrungen, klare Haltung zu zeigen. Denn eine Gesellschaft funktioniert nur gut, wenn ihre Bürgerinnen und Bürger friedlich und respektvoll zusammenleben. Die Basis hierfür ist das Bekenntnis zu gemeinsamen Werten, die auf unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung beruhen, aber auch auf den sozialen Regeln des Miteinanders, der Verbundenheit mit dem Gemeinwesen. Verfolgt man die aktuellen öffentlichen Diskussionen, so steht leider auch zu befürchten, dass ein rückwärtsgewandter Heimatbegriff bei den kommenden Landtagswahlen wiederum zur Ausgrenzung genutzt werden wird.

Deswegen rufen wir dazu auf: Überlassen wir die Sprache nicht den Gegnerinnen und Gegnern einer offenen Gesellschaft, denn Worte prägen das Denken. Aus diesem Grund warnen wir eindringlich davor, diese manipulative Umwertung des Heimatbegriffs durch extremistische und populistische Gruppen hinzunehmen. Bereits heute sind solche Begriffsdeutungen in die Mitte der Gesellschaft gedrungen und belasten das gemeinschaftliche Klima. Wir setzen uns mit unseren Mitgliedern vor Ort aktiv dafür ein, Zusammenhalt zu stärken und unsere offene und pluralistische Gesellschaft zu bewahren sowie unsere freiheitlich demokratische Grundordnung als für alle rechtlich verbindlichen Rahmen unseres Zusammenlebens zu schützen.

In diesem Sinne werden wir eine klare Haltung für Heimat zeigen!

Bund Heimat und Umwelt in Deutschland und seine Landesverbände:

• Landesverein Badische Heimat
• Bayrischer Landesverein für Heimatpflege
• Verein für die Geschichte Berlins
• Brandenburg 21 – Verein zur Nachhaltigen Lokal- und Regionalentwicklung im Land Brandenburg
• Bremer Heimatbund – Verein für Niedersächsisches Volkstum
• Zentralausschuß Hamburgischer Bürgervereine von 1866
• Gesellschaft für Kultur- und Denkmalpflege – Hessischer Heimatbund
• Lippischer Heimatbund
• Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern
• Niedersächsischer Heimatbund
• Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz
• Institut für Landeskunde im Saarland
• Landesverein Sächsischer Heimatschutz
• Landesheimatbund Sachsen-Anhalt
• Schleswig-Holsteinischer Heimatbund
• Schwäbischer Heimatbund
• Heimatbund Thüringen
• Westfälischer Heimatbund

Der Bund Heimat und Umwelt ist der Bundesverband der Bürger- und Heimatvereine und vertritt über seine Landesverbände rund eine halbe Million Mitglieder vor Ort. Er ist damit die größte kulturelle Bürgerbewegung dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland.


 



9.10.2017 - Das erste Heft der Heimatpublikation ist erschienen

Unter der Redaktionsleitung von Dr. Reno Stutz ist das erste Heft unserer Halbjahrespublikation erschienen.

Ab sofort werden zwei Mal jährlich die Heimathefte für Mecklenburg-Vorpommern »Stier und Greif« zu Themen der lokalen und regionalen Heimatpflege erscheinen.
Die neue Publikation ersetzt die vor Jahren eingestellten Publikationen »Stier und Greif« des Landesverbandes Mecklenburg und Vorpommern Kulturbund e.V. und »heimathefte« des Landesheimatverbandes. Der Inhalt der neuen Zeitschrift baut bewusst auf seine beiden Vorgänger auf, ohne sie jedoch zu kopieren. Die Heimathefte werden die ganze Bandbreite heimatkundlicher Themen des Bundeslandes von Nostorf bis Pomellen, von Polz bis Putgarten widerspiegeln. Inhaltliche Schwerpunkte bilden dabei populärwissenschaftliche regionalhistorische Artikel sowie Berichte aus den Vereinen und Verbänden.
Dazu gehören aber auch Einblicke in aktuelle Forschungsthemen der Hochschulen und Universitäten des Landes, Berichte über Aktuelles aus der Kultur, der Blick zu den Nachbarn oder auf den Büchertisch. Auch das Plattdeutsche kommt nicht zu kurz. Heimat, Geschichte und Tradition werden nicht nur als Vergangenheit, als „die schöne alte Zeit“, sondern vor allem in ihrer Wirkung auf die Gegenwart betrachtet. Daher wird die Zeitschrift auch spezifische aktuelle Theater-, Musik- oder Kunstprojekte vorstellen sowie über Ausstellungen in Museen berichten.

21.04.2017 - So klingt Mecklenburg-Vorpommern

„So klingt Mecklenburg-Vorpommern“

Wettbewerb um ein neues Landeslied für Mecklenburg-Vorpommern

Der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. schreibt einen Wettbewerb für ein Landeslied des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern aus. Diese soll ein aufgeklärtes Heimatgefühl, ein modernes Identitätsbewusstsein und die Verbundenheit mit unserem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ausdrücken. Der Text soll zeitgemäß sein und beide Landesteile berücksichtigen. Er kann in hochdeutscher oder / und niederdeutscher Sprache verfasst sein.  Eine Einschränkung in Bezug auf die Herkunft und den Wohnsitz der Autorinnen / Autoren gibt es nicht.

Eine vom Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern berufene Fach-Jury wählt im Jahr 2018 unter den Einsendungen 5 Beiträge aus, die für die Interpretation vorbereitet werden. 

Im Jahr 2019 wird in einer öffentlichen Veranstaltung (Gala) der Siegertitel erkoren.  

Das Siegerwerk ist mit einem Preisgeld von 20.000 Euro dotiert. Die weiteren vier Beiträge erhalten jeweils 1000 Euro.

Die Wettbewerbseinsendungen müssen enthalten:

- ein Anschreiben,

- eine Ideenbeschreibung,

- den Wettbewerbsbeitrag, bestehend aus:

      - Text in Papierform und

      - Noten in Papierform und

      - Musikdatei in mp3, midi oder wave

- eine Biografie der Autorin/ des Autors / der Autorinnen / Autoren,

- eine eidesstattliche Versicherung der alleinigen Urheberschaft und des Ausschlusses von Rechten    

  Dritter,

- eine Erklärung zur Überlassung des Nutzungsrechts,

- bei Rücksendewunsch ein ausreichend frankierter mit Adresse versehener Briefumschlag.

Einsendeschluss war der 31. 12. 2017

 



8. März 2017 - Heimatverband auf der ITB Berlin

Am 8. März 2017 vertrat Dr. Cornelia Nenz den Heimatverband MV auf dem Stand des Tourismusverbandes MV zum Thema "Traditionen und Bräuche". Große Zustimmung zu den Zielen des HMV, der ein Verband für alle ist, die hier Heimat haben oder Heimat suchen. Zustimmung auch zu Plattdeutsch und zu der Aufforderung, Selbstbewusstsein und Stolz auf unsere Heimat zu zeigen.


23.10.2016 - Einzug in die neue Geschäftsstelle

Münzstr. 24, Schwerin

Die Einweihungsfete - gelungen. Bäten Kultur, bäten Rede, bäten Danz ´von de jungen Danzlüd ut Kreihnsdörp (Grevesmühlen), Ulrike Stern vertellte von ehr Reis' nah Amerika, wo se de Original-Handschrift von "Kein Hüsung" wohrhaftig in de Händ kreg un nu eine Kopie wieste.
Un de Clou wier dat Buffet mit frisch backt Brod von uns' Witziner Dörpschaft.


9. August 2016 - Landesprogramm "Meine Heimat - Mein modernes Mecklenburg-Vorpommern" auf den Weg gebracht

Am 9. August 2016 unterzeichneten der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Mathias Brodkorb, und die Vorsitzende des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Cornelia Nenz, das Landesprogramm "Meine Heimat - Mein modernes Mecklenburg-Vorpommern".

Gleichzeitig fand eine Beratung zu dem langfristigen Projekt "Heimatkiste" für Kindertagesstätten in Mecklenburg-Vorpommern statt, das der Heimatverband gemeinsam mit dem Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQMV) noch in diesem Jahr beginnen wird.



28.07.2016 - Grand prix der Folklore in Ribnitz-Damgarten

25. Juli 2016 - Brainstorming Vorstand

Zu einem Brainstorming hatte der Vorstand des HMV nach Witzin eingeladen. In launiger Gesprächsrunde ergaben sich zahlreiche gute Ideen für die künftige Tätigkeit des Verbandes, der inzwischen um 2000 Mitglieder zählt. Spannende Aufgaben stehen uns gemeinsam mit unseren Mitgliedsvereinen bevor. Unter anderem soll eine Hymne für das Land Mecklenburg-Vorpommern ausgelobt werden, und gemeinsam mit dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum wird wieder bis zum 7. November, dem Geburtstag Fritz Reuters, das "Plattdeutsche Wort" gesucht.


9. und 10. Juli 2016 - MV-Tag in Güstrow

MV-Tag in Güstrow, 9. und 10. Juli 2016. Anstrengend aber schön: Wir hatten eine Pagode gemietet, die fleißig besucht wurde; die wunderbaren Kinder der Kita Lütt Matten aus Neubrandenburg waren zu Gast und die Musikanten der Dörpschaft Witzin. Viele Kinder gaben unserem Heimathaus die nötige Farbe, und zum Schluss bekamen wir auch noch Besuch vom Ministerpräsidenten.


19. Juni 2016: Reuterfestspiele in Stavenhagen

Im Rahmen der von der Stadt Stavenhagen und dem Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. gemeinsam veranstalteten Reuterfestspiele am 19. Juni 2016

knüpfte der Heimatverband an die Traditionen des früheren Landesheimatverbandes MV an.

Er verlieh einen Ehrenpreis für langjährige und kontinuierliche Arbeit in der Heimatpflege an den langjährigen Leiter der plattdütschen Späldäl to Stralsund, Karl Peplow.

Aus der Laudatio von Cornelia Nenz:

Karl Peplow hat sein Leben lang die plattdeutsche Sprache gepflegt, er hat nicht über sie gesprochen, sondern plattdütsch snackt. Hei is en Plattdütschen dörch un dörch. 

Öwer 35 Johr is hei in den nedderdütschen Bühnenbund, wo hei ok Gründungsmitglied wier un väle Johr ok ehr Vörsitter.

Dat de Plattdütsche Späldäl to Stralsund in dat Johr 2020 sien hunnertstes Jubiläum fiern kann, is sünnerlich Korl tau verdanken. Hei wier en richtigen tauverlässigen Baas, schrew Stücken för de Bühne, öwersett’te weck in dat vörpommersche Platt un stüerte dat Ensemble in DDR-Tieden und ok in de sworen Tieden von den Ümbruch, wo vele Amateure dat Grugen kregen un scheitert sünd. De Stücken von de plattdütsche Späldäl to Stralsund sünd nich blot heitere Schenkelklopper, nee, de spälen ok nahdenkliche un iernsthaftige Stücken, so as in de letzte Tied „Dat Kahnwief“. Nu hett hei ganz ahn Eitelkeit – un dat is jo för en Mannsminsch ganz sünnerlich tau lawen -  dorvör sorgt, dat de Erfolgsgeschicht von de Bühne wiedergeiht un hett sienen Sähn rantreckt, dat de – un ganz gewiss ünner de kritischen Ogen von Vaddern – de plattdütsche Sprak wiederdröggt. Korl Peplow, Sei hebben uns‘ iersten Ihrenpris miehr as verdeihnt, un ick freu mi siehr, Sei den nu in de Hand drücken tau känen .

Plattdeutscher Liederwettbewerb

In dem von Stadt und Heimatverband gemeinsam ausgelobten plattdeutschen Liederwettbewerb erhielten

den 1. Preis Gerrit Hoss aus Hamburg für: "In diesse Tied".

den 2. Preis Wolfgang Riek aus Rostock für "...un se danzt"

den 3. Preis Lars Köster aus Bremen für "Leev koom un bliev in mien Huus".

Alle Interpreten bewiesen, dass es möglich ist, moderne Musik mit der alten plattdeutschen Sprache zu verbinden und neue Inhalte zu vermitteln.

Die Jury  waren: Michael Gielow, Niederdeutsch-Schulberater, Hans Hüller, Vorstandsmitglied Heimatverband M-V e.V., Jane Sonnenberg, Plattdeutschbeauftragte des Landes M-V, Norbert Bosse, Freier Journalist und Moderator.

Gerade wurde bekannt, dass Gerrit Hoss auch den Musikpreis 2016 der Stadt Bad Bevensen erhält.

Dazu kommentierte die Jury:

Die sauberen Arrangements, die hochwertige Produktion, die rechtschaffend plattdeutschen Texte gaben den Ausschlag: Gerrit Hoss erhält den Bad Bevensen – Preis 2016. Bereits seit 1985 wird die Auszeichnung für „besondere Leistungen auf dem Gebiet vokaler und instrumentaler Gestaltung und Interpretation niederdeutscher Texte“ verliehen. Der Preis, gestiftet von der Stadt Bad Bevensen, ist mit 2000 Euro dotiert.

Gerrit Hoss ist herausragender Repräsentant einer seit einigen Jahren wachsenden Szene von jungen Bands und Einzelkünstlern, die Niederdeutsch als Gesangssprache in der Popmusik verwenden. Das Idiom ist ihnen Ausdruck eines positiven nördlichen Heimatgefühls. Mit dem dezenten Geschmack des Subkulturellen bietet die Sprache sich heute gerade jüngeren Künstlern als Alleinstellungsmerkmal an.

Gerrit Hoss, 1980 geboren und heute wieder beheimatet in Münsterdorf bei Itzehoe, studierte von 2004 – 2005 Gitarre in München. Er vermisste den Norden und erlebte, wie die Bajuvaren – anders als seine norddeutschen Altersgenossen – ihr kulturelles Erbe pflegen. Hoss fühlte einen Mangel, tröstete sich mit Kiesewetters „Freesenhoff“, und begriff, wie viel ihm die plattdeutsche Sprache als Teil seiner „Heritage“ bedeutet. Es ist die alte Geschichte von der Heimat, die einem nirgends so nahe geht wie in der Ferne.

 


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