Denkmalpflege und Baugestaltung
Denkmale sind erhaltungswürdige Gegenstände und Zeugnisse vom Leben der Menschen. Sie sind das materielle Erbe der Kultur. Sie können unter anderem Boden- oder Baudenkmale sein, aber auch Objekte der Natur und bewegliche Denkmal wie die der Kunst (Literatur, Gemälde, Statue) und des Handwerks wie ein Möbel oder ein Klangdenkmal (Glocke, Orgel).
Aktivitäten im Bereich Denkmalpflege und Baugestaltung
Der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern setzt sich mit seinen Mitgliedern für die Erhaltung der historischen Bausubstanz ein.
Deswegen haben wir die Resolution zur Baukultur des Bund Heimat und Umwelt in Deutschland mit unseren Partnerverbänden in Deutschland gezeichnet. Der BHU ist Mitglied von Civilscape und setzt sich gemeinsam mit den anderen Heimatverbänden in Europa für die Erhaltung der typischen Kulturlandschaft und Baukultur in den Regionen ein.
Außerdem unterstützen wir die Aktion, jedes Jahr ein Kulturdenkmal des Jahres zu benennen und seine oft ehrenamtlichen Erhalter zu präsentieren. Mehr dazu hier: Kulturdenkmal des Jahres.
Im Jahr 2024 veröffentlichen wir jeden Monat die Gedenkstätte des Monats und im Jahr 2022 präsentierten wir monatlich die Mühle des Monats.
Am 20. Januar 2024 haben wir gemeinsam mit über 100 Denkmalengagierten aus vielen Vereinen und Initiativen im ganzen Land in Demmin das Denkmalnetz MV gegründet.
Denkmäler haben Zukunft in MV!
Denn auch viele lokale und regionale Initiativen und Vereine engagieren sich in Mecklenburg-Vorpommern für die Baukultur und Denkmale. Eine kleine Auswahl von ihnen haben wir hier zusammengestellt: Baukultur in MV.
Insbesondere die Baukultur prägt die für eine Region typische Kulturlandschaft. So sind es an den Küsten und Flüssen die Hafenanlagen, Mühlen, Schleusen und historischen Speicher, in den Dörfern die Norddeutschen Hallenhäuser, Reetdächer und rote Ziegeldächer, Feldhecken und Zäune, Vorgärten, Alleenstraßen, aber auch Großscheunen und Gutsanlagen bzw. Einzelgehöfte von aufgesiedelten Gütern, die Neubauernsiedlungen vor und nach dem 2. Weltkrieg, Dorfkirchen. Die Städte sind unter anderem geprägt von den Backsteinbauten der Hansezeit, dem zentralen Marktplatz, Geschäftszeilen, Verwaltungsgebäuden aber auch modernen - inzwischen z.T. denkmalgeschützten - Neubauvierteln (Blockbau und Großplattenbauten), Wohnsiedlungen, Kulturhäusern, den Universitäten, Rathäusern und anderen Funktionsbauten. Auch Objekte, die keine Gebäude sind, wie z.B. Meilensteine, Gedenksteine oder Friedhöfe sind erhaltenswerte Denkmale der Baukultur.
Vielen historischen Gebäuden droht durch Unwissenheit, Verfall, Vandalismus und Gleichgültigkeit der Abriss. Oft gibt es den Zweck, für den sie errichtet wurden, nicht mehr und der Platz wird für andere Bauten gebraucht. Insbesondere Nebengelasse in den Dörfern und Kleinstädten (Scheunen und Schuppen) können von den Besitzern nicht mehr erhalten werden und verfallen. In den küstennahen Orten entsteht durch die Tourismuswirtschaft ein hoher Baudruck mit Abriss und Verbauung von traditionellen Freiflächen. Gebäude müssen Infrastrukturprojekten weichen. Aber auch der Ausbau von Feldwegen und das erhöhte Verkehrsaufkommen und der Wunsch nach umweltfreundlichen Radwegen verändern die Bauten in der Landschaft. Leerstand in den Orten überlässt den historischen Baubestand besonders in den Ortskernen dem Verfall. Eine öffentliche Diskussion über erhaltenswerte Gebäude beginnt gerade erst wieder. Denn mit der veränderten Baugestalt mutet der Ort den Einheimisch nicht mehr heimatlich an. Bei Baustoffen wird nicht mehr auf den regionalen Bezug geachtet. Bausatzungen, wie Sanierungssatzung, Erhaltungssatzung, Gestaltungssatzung oder Milieuschutzsatzung fehlen.
Baukultur prägt auch Kulturlandschaft und damit die Heimat. Derzeit werden vor allem die Ortsränder zersiedelt, während die Kernflächen ungenutzt verfallen.