Plattdeutsche Ortsschilder in MV

Plattdeutsche Zusatzortsschilder in Neubrandenburg (Niegenbramborg) und Stavenhagen (Stemhagen)

Der 02.03.2023 war ein ganz besonderer Tag:

vormittags wurden die plattdeutschen Zusatzortsschilder in Neubrandenburg enthüllt,

Deutschlandweit wurde in den Online-Zeitungen berichtet, dass MVs viertgrößte Stadt nun auf Plattdeutsch seine Einwohner:innen und Besucher:innen begrüßt, hat sogar ein Pressedienst aus London hat die Meldung aufgegriffen! Die neuen Ortsschilder lösten umgehend große Begeisterung und Begehrlichkeiten aus, schon in der ersten Nacht wurden einige Schilder abgeschraubt und gestohlen! Die Stadt Neubrandenburg will nun Aufkleber mit dem plattdeutschen Ortsnamen produzieren.

 

 

nachmittags im Deutschen Bundestag auf Plattdeutsch debattiert,

während zeitgleich in der Reuterstadt Stavenhagen die plattdeutschen Zusatzortsschilder der Öffentlichkeit präsentiert und enthüllt wurden.
 

1. Plattdeutsches Ortsschild in MV

Bereits im März 2021 hat die Landesregierung einen Erlass an die Landkreise und kreisfreien Städte verschickt, der ihnen erlaubt, ihren plattdeutschen Namen am Ortseingangsschild zu zeigen. Das erste plattdeutsche Zusatzortsschild wurde am 6.7.22 mit großem Medieninteresse in dem kleinen Dorf Breest (LK Mecklenburgische Seenplatte) enthüllt. Initiator ist der Anwohner Günter Ewert, der auch die Schilder seinem Ort gespendet hat. Sein gutes Beispiel scheint in kürzester Zeit viele Nachahmer und Interessierte auf den Plan zu rufen: Grevesmühlen hat bereits plattdeutsche Zusatzschilder befestigt und die Nachfragen beim Heimatverband nach Beratung steigen. Wir freuen uns, dass die plattdeutsche Sprache auf diesem Wege im Alltag noch wahrnehmbarer wird.


 

Amtliche Zusatzschilder am Ortsschild sind gesetzlich erlaubt

Seit März 2021 ist es in Mecklenburg-Vorpommern den Städten und Gemeinden erlaubt, ein amtliches Zusatzschild am Ortseingangsschild zu führen, das den plattdeutschen Ortsnamen anzeigt.

Damit folgte das Ministerium dem Prüfauftrag und einem Beschluss des Landtages, vor allem aber den Initiativen des Bürgerhafens Greifswald und des Heimatvereins Grevesmühlen. Ziel ist es, die niederdeutsche Regionalsprache sichtbarer zu machen und sie in den Alltag zu bringen.

Die Zusatzschilder müssen bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde beantragt werden, die Kosten müssen die Gemeinden dafür aufbringen. Das Zusatzzeichen ist weiß mit blauem Rand und blauer Schrift und wird unterhalb des gelben Schildes angebracht.

 


 

Unterstützung bei der Recherche nach einem amtlichen plattdeutschen Ortsnamen finden Sie beim Heimatverband MV und den Universitäten in Greifswald und Rostock. Wir schlagen folgendes Vorgehen vor:

  1. Recherche vor Ort
    Was ist der örtliche Sprachgebrauch? Was war er früher?
    Was sagen die Einwohner*innen?
    Welche schriftlichen Quellen wie Ortschroniken, Ersterwähnungen und ähnliches gibt es?
  2. Recherche in der Literatur
    In den Flurnamenarchiven und Ortsnamenbüchern können Sie plattdeutsche Ortsnamen finden.
  3. Sprache klären
    Sind die historischen Ortsnamen überhaupt plattdeutsch oder slawisch, polabisch oder gar hochdeutsch?
    Wird dennoch ein plattdeutscher Ortsname im Alltag verwendet?
    Ist der vermeintlich hochdeutsche Ortsname bereits ein plattdeutscher?
  4. Schreibweise überlegen
    Es sollte die Schreibung nach Renate Hermann-Winter verwendet werden. Das ist die offizielle niederdeutsche Rechtschreibung im Land.
  5. Akzeptanz im Ort schaffen
    Egal ob aus schriftlichen oder mündlichen Quellen: begrüßen die Bürger*innen im Ort einen oder den von Ihnen vorgeschlagenen Ortsnamen mit der entsprechenden Schreibweise?
    Begeistern Sie die Menschen im Ort für ihren plattdeutschen Ortsnamen.
  6. Plattdeutschen Ortsnamen bestätigen lassen beim Heimatverband MV und einer der Universitäten.
    Bitte wenden Sie sich dazu an Karola Stark vom Heimatverband: stark( at )heimatverband-mv.de oder 039778 286352.
  7. Beschluss im Gemeinderat
    Bestätigten plattdeutschen Ortsnamen beschließen und die Finanzierung vor Ort für die Zusatzschilder sichern.
  8. Zusatzschild beim Ordnungsamt bzw. Straßenverkehrsamt beantragen, anbringen, feierlich enthüllen und auch den Medien bescheidgeben.
  9. Im Alltag platt schnacken.

Nachschlagewerke für Ortsnamen in Mecklenburg und Vorpommern

Hier finden Sie demnächst Links und bibliographische Hinweise auf Nachschlagewerke zu plattdeutschen Ortsnamen.


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