Die Orgel ist das Instrument des Jahres

Orgelland Mecklenburg-Vorpommern entdecken +++ in die Heimatgeschichte hineinhören +++ Heimatverband MV und Mecklenburgisches Orgelmuseum veröffentlichen die "Orgel des Monats" in MV

Die Orgel ist das Instrument des Jahres 2021 und der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern stellt gemeinsam mit seinem Mitgliedsverein Windladen e.V. und dem Mecklenburgischen Orgelmuseum Malchow die Orgel des Monats auf seiner Webseite vor. Bisher haben wir bereits die Instrumente in den Dorfkirchen in Ducherow, Wanzka, Ruchow und Wusterhusen vorgestellt. Jeweils am 15. des Monats geben wir eine neue Orgel des Monats bekannt. Die Orgel des Monats Mai erklingt in Parum. Gern stellt der Heimatverband auf der Webseite weitere dieser Instrumente vor. Schicken Sie dazu ein Bild und eine kurze Beschreibung an die Geschäftsstelle in Schwerin.


„Wir laden Sie ein, die Orgel in Ihrer Nähe und die Orgelvielfalt in Mecklenburg-Vorpommern zu entdecken“, sagt Anna-Konstanze Schröder, Geschäftsführerin des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern. „Die Kirchgemeinden und Kirchbauvereine kümmern sich gut um diesen Heimatschatz. Darüber hinaus sind alle aufgerufen, die Orgeln zu erhalten und darauf zu musizieren.“
 

Orgeln sind besondere Instrumente: Ihr Klang ist speziell für den Raum konzipiert, in dem sie stehen und sie haben unter den mechanischen Instrumenten die größte Klangvielfalt. Man spielt sie auf Tasten, es ertönen dadurch viele unterschiedliche Pfeifen aus Holz und Metall. Die meisten Orgeln sind in Kirchen zu finden und umgekehrt ist fast jede Kirche mit einer Orgel ausgestattet. Je nach Erbauungsjahr folgt die Klangfarbe dem Geschmack der Zeit, sodass man beim Klang einer Orgel auch in die Geschichte des Ortes hineinhören kann. Vor diesem Hintergrund organisiert der Verein Windladen e.V. die Orgelfestspiele, um regionale Musikgeschichte erfahrbar zu machen. Weil es momentan keine Konzerte mit Besucherpräsenz geben kann, werden alle Musiken aufgezeichnet. Sie sind bei Youtube bzw. auf der Webseite www.orgelspiele.de zu sehen und zu hören.


Friedrich Drese vom Mecklenburgische Orgelmuseum lädt zum Hören und Staunen ein: „Das Orgelfestival „Orgelspiele MV“ stellt in den Mittelpunkt seines Programmes viele kleine, manchmal sogar unscheinbar wirkende Orgeln. Ganz oft sind diese Instrumente Meisterwerke hoher Handwerkskunst und klangliche Kleinode, die es für Organisten wie für Zuhörer zu entdecken gilt. Orgeln sind unsere Klangarchive, denn Generationen vor uns konnten dieselben Klänge in denselben Räumen wahrnehmen. Immer wieder begeistert mich die besondere Stimmung und Einheit von Kirchenräumen und Orgeln – eine Atmosphäre, die zu vermitteln scheint, dass es gerade in und mit unseren historischen Kirchen in den Zeiten rasanter Entwicklung Orte der Ruhe und der Beständigkeit gibt. Der kernige Orgelklang norddeutscher Orgeln und die Klangvielfalt, selbst kleiner Instrumente, stellen sich für mich immer wieder unendlich reizvoll dar.“


Orgelbau und Orgelspiel sind seit 2018 auf der Deutschen Liste des Immateriellen Kulturerbes eingetragen. Denn mit 400 Orgelbaufirmen deutschlandweit wird dieses Kulturerbe weiterhin lebendig gehalten und gepflegt. Nicht zuletzt laden die vielen Orgeln dazu ein, gespielt zu werden. In vielen Gemeinden bieten Kantoren Unterricht im Orgelspiel an. Viele Orgeln erklingen während des Gottesdienstes oder bei Konzerten.

Das Instrument des Jahres ist eine Initiative der Landesmusikräte in Deutschland. Ziel des Projektes „Instrument des Jahres“ ist es, Werbung für die Musik und das Musizieren im Allgemeinen zu machen, aber auch ein Instrument in vielen unterschiedlichen Facetten zu beleuchten.

Oft verbindet sich mit jeder Orgel auch ein Stück besonderer Orts- und Landesgeschichte, die es zu entdecken und zu erhören gilt. Für den Bau der „Königin der Instrumente“ werden Fertigkeiten in Holz- und Metallbau, Feinmechanik, inzwischen auch Elektrotechnik und natürlich ein musikalisches Gehör benötigt. In Mecklenburg-Vorpommern lebten und arbeiteten eine Vielzahl von Orgelbaumeistern: Der berühmte Orgelbaumeister Wilhelm Sauer (1831-1916) ist hier geboren, der zu Lebzeiten über 1000 Orgeln mit seinen Mitarbeitern baute, darunter die im Berliner Dom und in der Leipziger Thomaskirche. Der Stettiner Orgelbauer Barnim Grüneberg leitete die bedeutendste Orgelbaufirma Pommerns und war eng mit den Regionen Demmin und Mecklenburg-Strelitz verbunden, wo heute eine Vielzahl seiner Instrumente erklingen. In Mecklenburg wirkte die Orgelbaufamilie Friese, die mit herzoglichem Privileg über 100 Orgeln baute und damit die Klanglandschaft prägte. Die älteste Orgel in Mecklenburg-Vorpommern ist die Stellwagen-Orgel in der Marienkirche Stralsund aus dem Jahr 1659. Auch heute noch werden neue Instrumente gebaut, ganz aktuell wurde eine neue Orgel in der Klosterkirche Dobbertin eingebaut.


Weiterführende Informationen:

 

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Orgel in der Dorfkirche Parum (Orgel des Monats Mai), Foto: Friedrich Drese, Orgelmuseum Malchow
Januar: Orgel in der Kirche Durcherow, Bild: Mecklenburgisches Orgelmuseum Malchow
Februar: Orgel in der Kirche Wanzka, Bild: Mecklenburgisches Orgelmuseum Malchow
März: Orgel in der Kirche Ruchow, Bild: Mecklenburgisches Orgelmuseum Malchow
Orgel in der Kirche Wusterhusen, Bild: Mecklenburgisches Orgelmuseum Malchow

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